Pavor nocturnus, Nachtschreck mit Homöopathie und Fußreflexzonentherapie behandeln

04.06.2017 18:12

Nachtschreck, Nachtangst (Pavor nocturnus) bei Kindern und Erwachsenen: Behandlung mit Homöopathie und Fußreflexzonentherapie

Als Leonie mit  zweieinhalb Jahren in die Kita kam, fand sie schnell zwei Freundinnen und lebte sich rasch ein. Sie spielte und tobte mit Begeisterung und schlief abends nach dem Vorlesen schnell ein.

Nach einigen Wochen wurde sie jedoch häufig eine Stunde nach dem Einschlafen wach und schrie mitleiderregend. Wenn ihre Eltern dann ins Zimmer kamen, beruhigte sie sich jedoch nicht, sondern saß wimmernd in ihrem Bettchen.

Ihre Mutter berichtete: „Ich habe den Eindruck, dass sie uns gar nicht erkennt, als sei sie in einer anderen Welt und gar nicht richtig wach. Sie zittert und wenn wir sie auf den Arm nehmen wollen, wehrt sie sich und weint noch mehr.“

Bei weiteren Nachfragen erfuhr ich, dass eine von Leonies Erzieherinnen in Mutterschaftsurlaub gegangen war.

Leonie erhielt die homöopathische Arznei Ignatia und der Nachtschreck kam nur noch einmal wieder, und dann nicht mehr.

 

Symptome des Nachtschrecks (Pavor nocturnus):

Überwiegend Kinder, aber auch Erwachsene zeigen im ersten Schlafdrittel eine Panikreaktion, ohne vollständig zu erwachen.

Oft beginnt diese nichtorganische Schlafstörung (Parasomnie) mit einem lauten Angstschrei, Wimmern, Keuchen und aufgerissenen Augen.

Die Kinder stehen vom Bett auf, sind kaum oder gar nicht ansprechbar und den Eltern fallen der schnelle Puls, kalter Schweiß, Desorientierung und die hektische Atmung auf.

Nach ein bis 20 Minuten schlafen die Betroffenen meist wieder ein, manchmal tritt auch Schlafwandeln auf. Am anderen Morgen erinnern sich die Kinder gar nicht an Ihre Nachtangst.

Für Eltern und Familienmitglieder ist dies eine sehr beunruhigende Situation, mit Gefühlen der Hilflosigkeit.

 

In den allermeisten Fällen ist diese Symptomatik ungefährlich, dennoch sollten differentialdiagnostisch andere Schlafstörungen/Erkrankungen ausgeschlossen werden.

·         Albträume beispielsweise treten in der zweiten Hälfte des Nachtschlafes auf und sind oft erinnerbar.

·         Hypnagoge Halluzinationen beginnen im Einschlafprozess und werden bewusst wahrgenommen.

·         Ein sogenannter postiktaler Dämmerzustand nach mehreren epileptischen Anfällen könnte auch mit einem Nachtschreck           verwechselt werden, zumeist sind solche Erkrankungen jedoch schon bekannt, eine Verwechslung daher sehr selten.

Ursachen

Eine familiäre Häufung ist oft zu sehen, fieberhafte Erkrankungen können das Erscheinen von Episoden triggern, ebenso Impfungen. Vielfach gibt es eine Häufung der Episoden bei Veränderungen der Lebensumstände:

·         Eintritt in die Kita

·         Einschulung

·         Geburt eines Geschwisters

·         Umzug

·         Scheidung der Eltern

·         oder schlicht zu viel Alltagsstress.

·         Ungleichgewichte bei der Entwicklung können ebenso dazu beitragen.

 

Das können Sie zunächst tun:

·         Bleiben Sie so gelassen wie möglich.

·         Sprechen Sie langsam und beruhigend zu Ihren Familienmitgliedern.

·         Polstern Sie Kanten ab, indem Sie z.B. Decken darüber legen, damit Ihr Kind sich nicht verletzt.

·         Stellen Sie Kleinmöbel an die Seite und Lampen und Kabel außer Reichweite.

·         Bringen Sie Struktur in den Alltag, mehr Ruhephasen, weniger Medienkonsum und besonders am Abend mehr                         beruhigende Freizeitgestaltung.

·          Es ist sinnvoll mit Freunden offen über die Thematik zu sprechen. Besonders belastend wird der Nachtschreck nämlich.            wenn soziale Kontakte deswegen vermieden werden.

·         Wenn in der Familie gerade schwierige Situationen bestehen, bitten Sie Ihre Freunde und Freundinnen um                             Unterstützung.

 

Schulmedizin: Im Erwachsenenalter ist die konservative Behandlung mit Verhaltenstherapie und Psychopharmaka möglich. Auch Pflanzentherapeutika sind einsetzbar. Eltern wird dazu geraten, abzuwarten bis die Episoden von Nachtschreck sich von alleine verringern.

 

Die Behandlung des Nachtschrecks mit Klassischer Homöopathie und Fußreflexzonentherapie:

Das Ziel der klassischen Homöopathie ist es, mit Hilfe von potenzierten homöopathischen Arzneien die Selbstheilungskraft anzuregen. Als Homöopathin beachte ich körperliche und geistig-seelische Belange gleichermaßen.

Für die Behandlung des Nachtschrecks nehme ich mir Zeit für Sie oder Ihr Kind: denn es ist für mich wichtig zu erfahren, in welcher Lebenssituation Sie sich gerade befinden.

Ich möchte auch wissen, wann die Nachtschreck-Episoden besonders häufig auftreten und ob es körperliche Empfindungen dabei oder danach gibt.

Es stellt sich auch die Frage, was Sie träumen und welche Gedanken Ihnen vor dem Schlafen durch den Kopf gehen.

Wichtig ist, ob Zittern vorkommt, oder Anklammern an Familienangehörige. Gibt es Weinen, Wimmern oder Schreien, weglaufen oder um sich schlagen?

Um das Gesamtbild abzurunden, frage ich Sie auch dem Wesen Ihres Kindes, nach Vorlieben und Abneigungen und Symptomen in der Familie.

So kann ich ganz individuell eine Arznei bestimmen, mit der der Nachtschreck behandelt werden kann.

 

Fußreflexzonentherapie:

Viele Menschen reagieren sehr positiv auf die beruhigende, harmonisierende Wirkung der Reflexzonentherapie. Eine Serie von Behandlungen kann dabei helfen, mit belastenden Lebenssituationen entspannter umzugehen.

Durch  ein beruhigtes Vegetativum  verbessert sich die Schlafqualität.

Erwachsene und Kinder kommen dabei gleichermaßen eher zur Ruhe. Bei Kindern ist es sinnvoll, den Eltern ein paar Grundgriffe der Fußreflexzonenmassage mitzugeben, um die Kinder am Abend zu entspannen.

 

Literatur:

Nelson Textbook of Pediatrics. 20th ed. Philadelphia, PA: Elsevier Neil K. Kaneshiro, David Zieve: Night terror. Pavor nocturnus; Sleep terror disorder.

 Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information,  ICD-10, F51.4,

James Tyler Kent: Repertory of the Materia Medica

Farrington, Ernest Albert: A Clinical Materia Medica

Clarke, John Henry: A Dictionary of Practical Materia Medica

 

 

 

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